Wer sich in den Wintermonaten oder im Frühsommer im alpinen Raum bewegt, steht häufig vor der Frage: Reichen leichte Spikes oder sind Steigeisen notwendig? Beide Ausrüstungsgegenstände verbessern die Trittsicherheit auf Schnee und Eis – doch ihr Einsatzzweck ist grundlegend verschieden. Im folgenden Beitrag erklären wir, wann welche Ausrüstung sinnvoll ist und wo ihre Grenzen liegen.
Schuhspikes – Leicht und praktisch, mit klar definiertem Rahmen
Schuhspikes sind eine leichte und flexible Lösung für moderates Gelände. Die kurzen Metallzacken unter der Sohle geben Halt auf vereisten oder verschneiten Wegen, solange der Schuh komplett aufgesetzt werden kann. Neben klassischem Winterwandern oder auf glatten Forstwegen, können hochwertige Spikes auf im alpinen Gelände eingesetzt werden, vor allem bei frühen alpinen Sommerzustiegen, wenn nordseitige Schneefelder noch nicht vollständig abgeschmolzen sind.
Einsatzbereich von Schuhspikes im alpinen Gelände:
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Querung von Altschneefeldern beim Bergwandern
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Trailrunning auf Wanderwegen mit Schneeresten oder flachen vereisten Passagen
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Touren auf rutschigem eisfreiem Untergrund in weglosem Gelände (zB Jagd, Forst, Naturfotografie)
Wichtig: Schuhspikes erhöhen die Trittsicherheit auf flach bis mäßig geneigten Schneefeldern, ersetzen jedoch keine alpinistische Ausrüstung bei technischen Touren.
Steigeisen – Für anspruchsvolles, technisches Gelände
Steigeisen sind ein essenzieller Bestandteil der Ausrüstung im klassischen Alpinismus. Mit ihren langen Zacken und der festen Verbindung zum steigeisenfesten Bergschuh ermöglichen sie sicheren Halt auf hartem Firn, Gletschereis und im kombinierten Fels-Eis-Gelände. Überall dort, wo der Schuh auf hartem Schnee und Eis frontal zum Hang platziert wird, sind Steigeisen Pflicht!
Typische Einsatzbereiche von Steigeisen:
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Gletscherbegehungen und Hochtouren mit Spaltengefahr
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Steile Firn- und Eisflanken
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Kombinierte Routen mit Eis- und Felskontakt
Wichtig: Sobald es steil, ausgesetzt oder technisch wird, sind Steigeisen in Kombination mit Pickel (oder sogar Eisgerät) Pflicht.
Fazit: Sicherheit durch passende Ausrüstung
Schuhspikes bieten eine ideale Lösung für den Übergangsbereich zwischen Wandern und Alpinismus, insbesondere bei Touren, bei denen Schneefelder im Frühsommer noch ein Sicherheitsrisiko darstellen. Sobald es jedoch steiler, vereister oder technisch anspruchsvoller wird, ist die Grenze klar erreicht – dann führt kein Weg an vollwertigen Steigeisen vorbei.